In einem zunehmend unsicheren globalen Kontext ist ein großes Archiv der Chancen, die wir ergreifen können, und der Herausforderungen, denen wir uns mit unseren Projekten stellen können.
Europäische Projekte und ‚Megatrends‘: für eine Welt in Bewegung
Die Welt ist in Bewegung: Die internationale Chronik wird jeden Tag mit Ereignissen und Nachrichten bereichert, die ein unsicheres – wenn nicht geradezu düsteres – Bild von der kommenden Welt und der Zukunft Europas zeichnen.
Europäische Projekte sind eines der Instrumente, die uns zur Verfügung stehen, um auf diese großen Herausforderungen auf unsere eigene Weise zu reagieren. Zu wissen, was als ‚die großen Herausforderungen Europas‘ angesehen wird, und sich über diese Debatte auf dem Laufenden zu halten, bereichert das eigene staatsbürgerliche Bewusstsein und ermöglicht es, die eigenen Projekte mit einer breiteren Vision zu verwirklichen.
Heute geht es um zwei Portale, die sich der Analyse von ‚Megatrends‘ widmen, d.h. den ‚treibenden Kräften‘, die den größten Einfluss auf unsere Zukunft haben werden: zwei große Archive voller Denkanstöße, Erkenntnisse und möglicher Ideen für unsere Projekte.
Die Quellen: der Megatrends-Hub und die Arbeit von ESPAS
In unserem Überblick über ‚Megatrends‘ beziehen wir uns auf zwei Hauptquellen: das Portal Megatrends Hub von Knowledge4Policy und die Arbeit vonESPAS(European Strategy and Policy Analysis System).
- Knowledge4Policy ist die EU-Plattform, die wissenschaftliche Analysen und Instrumente zur Unterstützung der europäischen Politik bereitstellt. Sie wird von Experten und Wissenschaftlern aus ganz Europa kuratiert und befasst sich mit einer Vielzahl von Themenbereichen: von derkünstlichen Intelligenz bis zu den Verhaltenswissenschaften, von der biologischen Vielfalt bis zur Migrationsdynamik, von der aktiven Bürgerschaft bis zur Satellitenbeobachtung, von den Spitzentechnologien bis zum nachhaltigen Wandel. Die Seiten von Knowledge4Policy sind voll von Analysen, Berichten, Studien, Veröffentlichungen, Datenbanken und Instrumenten, die die Debatte über Zukunftsszenarien und den Umgang damit anheizen sollen. Eines der bekanntesten Instrumente ist der Megatrends-Hub, ein Portal, das systematisch 14 „Megatrends“, 14 wichtige „treibende Kräfte“ für die Zukunft Europas, identifiziert und erforscht und sich dann auf konkretere und spezifische Aspekte konzentriert. Dieses Portal stellt einen konzeptionellen Bezugspunkt zu diesem Thema auf europäischer Ebene dar 1.
- Die Arbeit von ESPAS hat weniger den Anspruch auf Systematik, sondern verfolgt einen eher praktischen Ansatz, um die europäische Politik zu informieren und zu unterstützen. Sie bietet ein sehr breites, dichtes und aktuelles Angebot an Studien und Forschungsarbeiten zu den wichtigsten globalen Trends, die für die Europäische Union von Interesse sind, und ist der Bezugspunkt für die wichtigsten EU-Institutionen zu diesem Thema. Auf der ESPAS-Website finden Sie vor allem kurze, regelmäßig erscheinende Veröffentlichungen (‚Horizon Scanning‘) zu den wichtigsten sich abzeichnenden Trends, umfassendere jährliche (‚Global Trend Reports‚) und thematische Berichte (‚Foresight Papers‚) sowie eine umfangreiche Sammlung strategischer Studien in verschiedenen Bereichen (‚ORBIS‚, Open Repository Base on International Strategic Studies). Obwohl es sich nicht mit ‚Megatrends‘ im eigentlichen Sinne befasst, analysiert es dieselben Themen eingehend und detailliert.
Megatrend“: eine Botschaft der Komplexität und der Hoffnung
Die allgemeine Botschaft der ‚Megatrends‘ und dieser strategischen Analysen ist sowohl komplex als auch hoffnungsvoll.
Einerseits verdeutlichen sie (falls wir daran erinnert werden müssen) die Komplexität der Dynamik der heutigen Welt und betonen, wie eng sie miteinander verflochten sind. Die Analyse, die sie vorschlagen, ist sehr facettenreich und geht über die bekanntesten und häufigsten Slogans oder ‚Schlagworte‚ der europäischen und nationalen Politik hinaus, die einen zunehmend polarisierten öffentlichen Diskurs widerspiegeln(auch dies ist ein ‚Megatrend‘). Megatrends‘ sind zwar kein ’neues‘ Konzept (ihre Ausarbeitung liegt schon einige Jahre zurück), bringen aber Aspekte zum Ausdruck, die angesichts der jüngsten Entwicklungen im internationalen Kontext immer deutlicher zutage treten, vor allem die Bedeutung strategischer und geostrategischer Aspekte (und nicht nur von Idealen und Werten) bei der Gestaltung und Umsetzung der europäischen Politik2.
Andererseits (und nicht weniger wichtig) vermitteln ‚Megatrends‘ ein Signal der Hoffnung. Sie helfen sowohl dabei, ‚wahrscheinliche Zukünfte zu identifizieren‘ als auch Maßnahmen zu ergreifen, um ‚wünschenswerte Zukünfte zu unterstützen‘. Sie beinhalten viele schwierige, negative und problematische Dynamiken, aber sie zeigen auch viele positive Entwicklungen und Lösungen auf, auf die man sich beim Aufbau der Welt von morgen verlassen kann.
Die 14 ‚Megatrends
1. TECHNOLOGIE UND HYPERKONNEKTIVITÄT.
Was es ist: der wachsende Einfluss von Technologie, Daten und digitaler Konnektivität auf unsere Lebensweise, Sozialisation, Arbeit, Produktion und Verwaltung.
Worum es geht:
- (Link) Big Data, Cybersicherheit, technologische Monopole und Quantentechnologien
- (Link) Digitale Zwillinge, Heimautomatisierung und Datenregulierung;
- (Link) Wearable Technology, Gehirn-Maschine-Schnittstellen, Gentechnik, Biotechnologie;
- (Link) Weltraumtechnologien für Klima, Satellitenverbindungen, Asteroiden und Weltraummüll;
- (Link) Elektrifizierung des Verkehrs, autonomes Fahren und neue Energiequellen.
2. VERKNAPPUNG DER NATÜRLICHEN RESSOURCEN.
Was es ist: die steigende Nachfrage nach Wasser, Nahrung, Energie, Land und Mineralien, die die natürlichen Ressourcen immer knapper und teurer macht.
Worum es geht:
- (Link) „Ausreichende“ und nachhaltige Wirtschafts- und Konsumpfade;
- (Link) Neue Formen der Umweltverschmutzung, geringere Artenvielfalt und neue strategische Rohstoffe;
- (Link) Neue Energieformen, Abfälle und Abfallvermeidung, neue Lagerstätten und Abbausysteme;
- (Link) Nachhaltigere Lebens- und Essgewohnheiten;
- (Link) Verbesserung der Kapazitäten, Daten und Indikatoren zur Umsetzung integrierter Maßnahmen.
3. DIE WELT DER ARBEIT IM WANDEL.
Was es ist: der radikale Wandel in der Art der Arbeit, der Beschäftigungs- und Karrieremuster und der Organisationsstrukturen, der durch die neuen Generationen und die Verlängerung des Arbeitslebens eingeleitet wurde.
Worum es geht:
- (Link) Veränderungen durch KI und andere digitale und industrielle Automatisierungstools;
- (Link) Neue Organisationsmodelle: Projekte, Verantwortlichkeiten, Hierarchien, Schlichtung, Freiberuflichkeit;
- (Link) Werteorientierte, zweckorientierte und Work-Life-Balance-Vision.
4. PARADIGMENWECHSEL IN DER SICHERHEIT.
Was es ist: sich verändernde Muster der Konfrontation zwischen globalen Akteuren, veränderte Beziehungen, Machtpositionen, Herangehensweisen und Folgen von Konflikten, mit zunehmendem Druck auf Umwelt und Gesellschaft.
Worum es geht:
- (Link) Strategische Autonomie, Ressourcenkontrolle, Souveränität, Migration und Militarisierung;
- (Link) Globaler Wettbewerb um Ressourcen, zunehmende Ungleichheit und Militarismus;
- (Link) Anpassung an neue Waffensysteme (Drohnen, KI, unkonventionelle Waffen), Propaganda und Fake News;
- (Link) Neue Technologien, Geschäftsmodelle, Weltraum-Governance und Autonomie, Asteroiden und Weltraummüll.
5. KLIMA UND UMWELTZERSTÖRUNG.
Was es ist: die kontinuierliche Zunahme der vom Menschen verursachten Umweltverschmutzung, der Treibhausgasemissionen, des Raubbaus und der Umweltzerstörung mit dramatischen Folgen für die Menschheit.
Worum es geht:
- (Link) Erhöhte Treibhausgasemissionen und globale Erwärmung
- (Link) Klimabedingte Katastrophen, Verschlechterung der Luft-, Wasser- und Nahrungsressourcen, Migration;
- (Link) Verschlechterung der Qualität und Quantität von Luft, Wasser, Boden, natürlichen Lebensräumen und biologischer Vielfalt;
- (Link) Wachsendes (aber unzureichendes) Bewusstsein für den Klimawandel und die Kreislaufwirtschaft;
- (Link) Wachsende Aufmerksamkeit der Behörden und individueller Aktivismus an der Basis und auf lokaler Ebene zu Umweltfragen.
6. DIE ZUNEHMENDE URBANISIERUNG.
Was es ist: die zunehmende Verdrängung von Menschen vom Land in die Städte auf der ganzen Welt, mit Folgen in Bezug auf Nachhaltigkeit, Gesundheit, Wohnen, Ungleichheit, Beziehungen und Pflege.
Worum es geht:
- (Link) Vergrößerung der bebauten und „intelligenten“ Räume, Abfall- und Wohnungsmanagement, Entwicklung und Ungleichheiten;
- (Link) Smart Cities, Perspektiven und Risiken der Daten und der digitalen Nutzung im städtischen Umfeld;
- (Link) Umweltbewusstsein in Städten, Mobilität, grüne Lösungen und Investitionen;
- (Link) Mobilisierung von lokalen Behörden und Bürgern für gemeinsame Anliegen, einschließlich Technologie und Daten.
7. DIVERSIFIZIERUNG DER ALLGEMEINEN UND BERUFLICHEN BILDUNG.
Was es ist: der rasante Wandel der Bildungsbedürfnisse und der Art der Vermittlung aufgrund des Generationswechsels, der Hyperkonnektivität, der Technologie und der Verfügbarkeit von Informationen.
Worum es geht:
- (Link) Breiterer Fokus (von Wissen zu Fähigkeiten), hybride Unterrichtsräume und neue Akteure in der Schule;
- (Link) Mischformen (greifbar/virtuell, Denken/IA, Bildung/Leben), kritisches Denken und Medienkompetenz;
- (Link) Neue Berufe, Online-Unterricht und KI, die Rolle lokaler Gemeinschaften und Partnerschaften;
- (Link) Die Auswirkungen der sich schnell verändernden Welt auf Schulen, Lehrpläne und Lehrer.
Worum es geht: wachsende Unterschiede zwischen den Menschen und Gebieten in verschiedenen Bereichen (Einkommen, Bildung, Beschäftigung, Gesundheit, Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit, Entwicklung und Perspektiven), trotz erheblicher Fortschritte.
Worum es geht:
- (Link) Erosion des sozialen, ethnischen und generationenübergreifenden Zusammenhalts, neue Einsamkeit und Polarisierung;
- (Link) Auswirkungen des grünen und digitalen Wandels auf Arbeitsplätze und Ungleichheiten
- (Link) Territorialer Faktor zu Klimaschocks und Inflation, Vermögensbildung und Polarisierung;
- (Link) Steigende Beschäftigungslücken, Post-Covid und Zusammenbruch der sozialen Sicherungssysteme;
- (Link) Soziale und geografische Unterschiede beim Zugang zu Gesundheit und Lebensperspektiven, psychische Gesundheit;
- (Link) Geschlechternormen und -werte im Wandel, aber immer noch Lücken.
9. EINFLUSS DES OSTENS UND DES SÜDENS.
Was es ist: die Verlagerung der wirtschaftlichen Macht von den etablierten Volkswirtschaften (Westen und Japan) zu den aufstrebenden Volkswirtschaften im Osten und Süden.
Worum es geht:
- (Link) Zunehmende Regionalisierung und Fragmentierung (auch bei Technologien und Lieferketten);
- (Link) Multipolarismus, Handelsfragmentierung, Rivalität zwischen den USA und China, Identitätserzählungen;
- (Link) Afrikas Potenzial: Ressourcen, Investitionen, regionale Integration, geopolitische Interessen;
- (Link) China: Dominanz in den Bereichen Produktion, Finanzen und Technologie, politische Soft-Power und innenpolitische Schwierigkeiten;
Was es ist: das Wachstum der Mittelschicht, d.h. der „konsumierenden Klassen“ weltweit, mit Auswirkungen auf Produktion und Wirtschaft, aber auch auf Ressourcen und Umwelt.
Worum es geht:
- (Link) Wachsendes Interesse an regenerativen und nachhaltigen Produktionsmodellen (aber auch Greenwashing);
- (Link) Zunehmender digitaler Konsum und Erfahrungen, Blockchain, Privatsphäre und digitales Eigentum;
- (Link) Wachsendes Bestreben, die Verbraucher mit emotionalen, relationalen und persönlichen Aspekten zu ‚gewinnen‘;
11. WACHSENDE DEMOGRAFISCHE LÜCKEN.
Worum es geht: das rasante Wachstum der Weltbevölkerung (fast 10 Milliarden im Jahr 2050), das sich vor allem auf Afrika südlich der Sahara konzentriert, während die Bevölkerung in den Industrieländern altert und stagniert.
Worum es geht:
- (Link) Bevölkerungswachstum (mit Lücken), sinkende Fruchtbarkeit und steigende Lebenserwartung;
- (Link) Wachsende Unterschiede zwischen den demographischen Pyramiden, mit zunehmender Migration und demographischem Rückgang;
- (Link) Ähnliche Entwicklungen in Bezug auf die Arbeitskräfte (mit Schwerpunkt auf Wirtschaft und Renten in Europa);
- (Link) Auswirkungen in Europa: Altersarmut, öffentliche Ausgaben und Gesundheitswesen unter Druck, Wahldynamik;
- (Link) Auswirkungen in Europa: soziale, wirtschaftliche, territoriale und generationenübergreifende Ungleichheiten.
12. EINFLUSS DER NEUEN GOVERNANCE-SYSTEME.
Was es ist: der wachsende Einfluss neuer staatlicher und nichtstaatlicher Akteure und neuer Arten der Nutzung von Medien, Technologie und sozialen Medien auf traditionelle Regierungs- und Verwaltungssysteme.
Worum es geht:
- (Link) Desinformation, politisches Marketing, Personalisierung und Polarisierung der Politik;
- (Link) Die Rolle der KI bei Voreingenommenheit und Entscheidungsfindung, Daten, Biometrie, Menschenrechten und Data Governance;
- (Link) Partizipative Demokratie, bürgerschaftliches Engagement und Aktivismus, Rolle der digitalen Plattformen;
- (Link) Vorausschauendes Regieren, Führung und Fähigkeiten, Open Government und Cyberspace-Politik;
- (Link) Weltweiter Rückgang der Demokratie und Medienfreiheit, Regeln und Schutz für digitale Medien.
13. WACHSTUM DER MIGRATIONSDYNAMIK.
Was es ist: das wachsende soziale und politische Gewicht der Migration, mit einer komplexen Migrationsdynamik, an der immer mehr Menschen beteiligt sind (die Zahl der Migranten weltweit hat sich in 30 Jahren verdoppelt).
Worum es geht:
- (Link) Triebkräfte der Migration: Arbeitssuche, Diaspora-Netzwerke, Kriege, interne Krisen und Klima;
- (Link) Öffentliche Meinung, Asylbewerber, Anziehung von Fähigkeiten und Talenten, demografische und steuerliche Dynamik;
- (Link) Militarisierung der Grenzen, Instrumentalisierung anderer Länder, Desinformation und Spannungen;
- (Link) Steuerung der Arbeitsmigration, Abkommen mit anderen Ländern, Klimaauswirkungen und Nutzung von Daten.
14. NEUE GESUNDHEITLICHE HERAUSFORDERUNGEN.
Worum es geht: Vorbeugung und Eindämmung neuer gesundheitlicher Herausforderungen (oft mit „menschlichen“ Ursachen): Lebensstil, psychische Gesundheit, Umweltverschmutzung, Alterung, bakterielle Resistenzen und neue Viren, dank wissenschaftlicher Fortschritte.
Worum es geht:
- (Link) Intelligenz, Daten, Lieferketten, Expertise und Prävention gegen Epidemien und Superbakterien;
- (Link) Auswirkungen von Alterung, chronischen und psychischen Krankheiten – und Fortschritte in der Wissenschaft;
- (Link) Daten und KI für Prävention, Diagnose und Behandlungsentwicklung, (Mikro-)Robotik und tragbare Geräte;
- (Link) Auswirkungen von Klimawandel, Umweltverschmutzung und Umweltzerstörung auf Zoonosen und Krankheiten;
- (Link) Aufkommende Risiken für die psychische Gesundheit: Öko-Angst, Technostress, Isolation, posttraumatischer Stress;
- (Link) ‚Wunder‘ der Wissenschaft: Gentherapie, Genom-Editing, mRNA-Impfstoffe, neue Behandlungsmethoden.
Ressourcen und der ESPAS 2024 Bericht
Da es schwierig ist, die Arbeit von ESPAS in einem Artikel zusammenzufassen, schlagen wir im Folgenden einen Überblick über die Bereiche vor, die in ihrem Dokumentenarchiv (ORBIS), den Themen ihrer letzten regelmäßigen Aktualisierungen (Horizon Scanning) und einer Zusammenfassung ihres Berichts Global Trends 2024 (auf Italienisch verfügbar) behandelt werden. Dort finden wir viele Gemeinsamkeiten mit den 14 ‚Megatrends‘.
- Vom ORBIS-Archiv abgedeckte Sektoren (nach Anzahl der verfügbaren Veröffentlichungen, in absteigender Reihenfolge): Wirtschaft, Technologie, Governance, Innovation, Sicherheit, Globalisierung, Entwicklung, Wachstum, Außenpolitik, Verteidigung, Umwelt, Industrie, Klimawandel, Politik, Nachhaltigkeit, Beschäftigung, Ressourcen, Demographie, Energie, Regionen, Bildung, Armut, Wissenschaft, Migration, Forschung, Ernährungssicherheit, Zum Wohl, Wasser, Landwirtschaft, Integration, Verkehr, Biodiversität, Mobilität, Raumfahrt.
- Neueste Horizon Scanning Veröffentlichungen : März 2025 (Neurotechnologie, Diplomatische Nicht-Immunität, Klimamanipulation und Verschwörungstheorien); November 2024 (Ideologische Kluft zwischen den Geschlechtern bei jungen Menschen, Deindustrialisierung, Familienstrukturen); März 2024 (Neue OPECs für neue Bodenschätze, Unbekannte Teile der Biosphäre, Künstliche moralische Agenten); November 2023 (Entdollarisierung, KI-generierte Welten, Produktion im Weltraum) Juni 2023 (Erweiterung der BRICS als Alternative zum Multilateralismus, Neue Quellen extremer Ungleichheiten, Radikale Methoden der Nahrungsmittelproduktion); November 2022 (Steigende Kosten der Geopolitik, Governance gemeinsamer Ressourcen, Untätige Bürger); Juli 2022 (Chinesische geopolitische Narrative, Radikale Transparenz, Rechtsbasierter Ansatz zu Ressourcen und Umwelt).In jeder Ausgabe werden auch viele andere Themen in knapperer Form behandelt.
- Die wichtigsten Themen des Berichts Global Trends 2024: – Geopolitik: Die Geopolitik bewegt sich von Kooperation zu Wettbewerb und Konflikt, mit neuen Bedrohungen wie hybrider Kriegsführung, Desinformation und dem Kampf um die Vorherrschaft im Weltraum; – Wirtschaft: Die geopolitische Fragmentierung und der Übergang zur Klimaneutralität bedrohen das Wirtschaftswachstum, das von der Rivalität zwischen den USA und China und neuen regionalen Blöcken beeinflusst wird; – Demografie: Europas Bevölkerung wird abnehmen, was nicht durch Migrationsströme kompensiert werden kann und Druck auf den Arbeitsmarkt und die fiskalische Nachhaltigkeit ausübt; Chinas Bevölkerungsrückgang wird globale Auswirkungen haben; – Umwelt und Klima: Der Klimawandel beschleunigt sich und könnte das 1,5-2 °C-Ziel des Pariser Abkommens überschreiten. Dies hat schwerwiegende Auswirkungen auf die EU, die bei ihrer Klimastrategie den internationalen Kontext berücksichtigen muss; – Energie: Der weltweite Energieverbrauch steigt, wobei fossile Brennstoffe und erneuerbare Energien genutzt werden. Der grüne Übergang wird durch Investitionen in die fossile Infrastruktur und die Verfügbarkeit wichtiger Mineralien behindert; – Ungleichheiten: Wirtschaftliche Ungleichheiten und der Zugang zu Bildung, Technologie, Gesundheit und Klimagerechtigkeit nehmen zu. Soziale Spannungen schüren die politische Polarisierung und schwächen potenziell die Demokratie; – Technologie: Die Verbreitung neuer Technologien und ihre Konvergenz nehmen zu, in einem Kontext steigender Erwartungen und geopolitischer Rivalität, mit Schwierigkeiten bei der Regulierung; – Gesundheit: Die COVID-19-Pandemie hat die Notwendigkeit eines gut ausgerüsteten Gesundheitssektors deutlich gemacht, der weiterhin wissenschaftliche und technologische Innovationen vorantreibt und sich Herausforderungen wie der antimikrobiellen Resistenz stellt; – Lebensstile: Die Menschen leben zunehmend in Städten und sind dem Klimawandel ausgesetzt; Technologien verändern die Arbeit und das Lernen, schaffen Chancen und Risiken mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Regionen und Wirtschaftssektoren der EU; – Demokratie: Demokratien werden angegriffen, um ihre Freiheiten zu untergraben, mit Versuchen, Wahlen und die Meinungsfreiheit zu untergraben; partizipatorische Demokratie und hohe Beteiligung an bestimmten Themen sind positive Trends.
Anmerkungen:
[1] Viele der von den „Megatrends“ hervorgehobenen Dynamiken überschneiden sich mit denen, die mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung angegangen werden sollen. Die „Megatrends“ und die Ziele für nachhaltige Entwicklung sind unterschiedliche konzeptionelle Rahmen mit unterschiedlichen Ursprüngen und Zielen, die das Ergebnis unterschiedlicher Denkweisen, Organisationen und Kontexte sind, obwohl sie sich bis zu einem gewissen Grad ergänzen. ⇑
[2] Diese Aspekte sowie die durch die „Megatrends“ hervorgehobene Dynamik können bei der Ausarbeitung europäischer Projekte berücksichtigt werden und zeigen Bewusstsein und Interesse für die Herausforderungen, denen sich die europäischen Institutionen stellen müssen. Bei aller ‚Gewichtung‘ und Vorsicht: 1) was in diesen Portalen berichtet wird, gibt nicht unbedingt die Position der EU-Institutionen wieder, die stattdessen direkt aus offiziellen Dokumenten, Politiken und Strategien hervorgeht; 2) nicht alle in den Portalen berichteten Informationen sind notwendigerweise auf dem neuesten Stand der (extrem schnellen) Entwicklungen in der heutigen Welt . ⇑